Outdoor-Gear aus zweiter Hand: Gebraucht ohne Risiko kaufen

Outdoor-Ausrüstung ist teuer, wenn man an der Qualität nicht sparen will – und das ist wirklich keinem geraten, der gerne mal ein Wochenende im Freien, womöglich noch unter Extrembedingungen, verbringt. Dennoch hat nicht jeder Trekking- oder Camping-Fan das nötige Kleingeld für das neueste Equipment von hochwertigen Marken wie Tatonka oder Jack Wolfskin. Die Lösung ist für viele ein Streifzug durch eBay und Co., bei dem gebrauchtes Outdoor-Gear ausgemacht werden soll. Doch wie geht man sicher, dass die Ausrüstung auch tatsächlich in einem einwandfreien Zustand ist? Dieser Artikel gibt wertvolle Tipps.

Wer ist der Verkäufer?

Bevor man einen Deal eingeht, sollte man sich im Falle von gebrauchtem Outdoor-Equipment ein gutes Bild von dem Verkäufer machen. Kann er einem die Funktionen des Verkaufsgegenstandes gut erklären? Macht er auf etwaige Mängel aufmerksam oder muss man sie bei genauerer Inspektion selbst entdecken? Ist der Preis so niedrig angesetzt, dass man fürchten muss, er will „den Krempel einfach nur noch loswerden“? Ein vertrauenswürdiger Verkäufer weiß in der Regel Bescheid, welche Fragen ein Kunde zu einem Produkt haben könnte und ist transparent, was Gebrauchserscheinungen oder sonstige Mängel angeht.

Was möchte man kaufen?

Ob ein Gebrauchtkauf die richtige Lösung ist, hängt in vielfacher Weise auch davon ab, was genau gekauft werden soll. Manchen ist es nur unangenehm, gebrauchte Funktionsunterwäsche zu kaufen, andere lehnen auch dankend ab bei gebrauchten Schuhen oder Schlafsäcken. Gegenstände wie Zelte, Ski oder recycelte Golfbälle sind hingegen kein Problem, denn diese kommen selten intensiv mit Körperflüssigkeiten in Kontakt.

Unabhängig von persönlichen Präferenzen sollte man es sich zweimal überlegen, bevor man Sicherheitsequipment gebraucht kauft. So lassen Bergsteiger oft die Finger von gebrauchten Kletterseilen oder Ähnlichem. Hier ist die Gefahr oft zu groß, dass die Ausrüstung durch irgendwelche Vorfälle beim Gebrauch unsichtbar beschädigt worden ist und dann im entscheidenden Moment nachgibt. Faustregel für den Gebrauchtkauf ist deshalb: Wenn mein Leben dran hängt, ist ein Neukauf gerechtfertigt. Einen Überblick darüber, welche Gegenstände getrost gebraucht gekauft werden können und welche man sich besser neu anschafft, bietet diese Tabelle:

Ausverkauf als Alternative

Klar, gebrauchte Ware ist oft um ein Vielfaches günstiger als das nagelneue Produkt. Trotzdem kann man häufig ein richtiges Schnäppchen machen, wenn man sich im Ausverkauf auf einschlägigen Outdoor-Seiten umsieht. Denn im Sale sinken die Preise neuer Produkte bisweilen so tief, dass sie mit den Second-Hand-Angeboten konkurrieren können. Das Beste daran: Der Käufer muss sich um etwaige Mängel aufgrund von Vorbenutzung keine Sorgen machen und kann mit dem Equipment getrost durchstarten. Wenn man über eine Anschaffung nachdenkt, sollte man also parallel zu den Gebrauchtwarenseiten auch die Sale-Angebote durchforsten.

Nachhaltigkeit durch Gebrauchtkauf

Gebraucht kaufen ist mittlerweile übrigens nicht mehr nur eine Frage von Geld sparen. Hinter der Wiederverwendung von Gütern steckt auch der Gedanke der Nachhaltigkeit. So ist es weitaus schonender für die Umwelt, gebrauchte Produkte in gutem Zustand zu verwenden, anstatt bei jeder Anschaffung auf ein neues Produkt zurückzugreifen und damit die Überproduktion und Ausbeutung von Ressourcen anzuheizen. Gerade Menschen, die viel Zeit in der freien Natur verbringen, sollte es ein Anliegen sein, diese auch so lange wie möglich zu erhalten.

Fazit

Einige Gegenstände eignen sich hervorragend zum Gebrauchtkauf, bei anderen sollte man vorsichtiger sein. In jedem Fall ist Gebrauchtkauf eine wunderbare Möglichkeit, beim Outdoor-Equipment zu sparen!